Frank Jüttner

Im Lebenslauf von Frank Jüttner spiegelt sich die wechselvolle Geschichte des geteilten und wiedervereinten Deutschlands wider. Der Orthopädie-Mechaniker-Meister wurde 1947 in Mühlhausen in Thüringen geboren. Sein Vater, Orthopädie-Mechaniker-Meister Max Jüttner, hatte ein Jahr zuvor die Firma Jüttner mit Unterstützung seiner Frau Waltraud in Mühlhausen gegründet.

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Frank Jüttner bei der Verleihung der Heine-Hessing-Medaille. Foto: Rainer Justen

1963 trat Frank Jüttner in die Fußstapfen seines Vaters und begann eine Orthopädie-Mechaniker-Lehre, die er nach drei Jahren mit der Gesellenprüfung beendete. Die Meisterprüfung folgte 1974.

Aufgrund des Beschlusses des VIII. Parteitages der SED im Jahr 1971, den sogenannten „nicht-sozialistischen Sektor in Handel und Gewerbe“ zu liquidieren, gründeten die Firmen Albert Börner und Jüttner 1976 eine Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) – die PGH „Medizintechnische Orthopädie Mühlhausen“, deren Vorsitz Frank Jüttner übernahm. Schon zwei Jahre später begann die PGH ihr Leistungsspektrum zu erweitern, indem sie die Abteilung Rollstühle aufbaute und 1982 die PGH „Orthopädieschuhmacher“ übernahm. Im gleichen Jahr machte Frank Jüttner zusätzlich seinen Abschluss als „Ökonom im Gesundheitswesen“.

Nach dem Fall der Mauer erfolgte 1991 die Reprivatisierung der PGH in die Jüttner Orthopädie KG. Seither expandierte die Firma, eröffnete zahlreiche Filialen in Thüringen, Niedersachsen und zuletzt in Berlin-Mitte. Heute beschäftigt die Firma Jüttner rund 270 Mitarbeiter an über 20 Standorten.

Trotz der Herausforderung rund um den Neustart des Unternehmens gehörte Frank Jüttner 1993 zu den Mitgründern des Fachverbandes Orthopädie-Technik, Reha, Sanitätshaus und Medizintechnik der Länder Sachsen und Thüringen und bekleidete von 1994 bis 2010 das Amt des Innungsobermeisters der Landesinnung Orthopädie-Technik Thüringen. Darüber hinaus engagierte er sich zunächst als Delegierter im Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT), saß von 1996 bis 2002 im Vorstand des BIV-OT, vertrat die Verbandsinteressen national und international von 2002 bis 2005 als Vize-Präsident und zwischen 2005 bis 2011 als Präsident. Von 2005 bis 2008 setzte er sich zusätzlich als Vorstandsvorsitzender der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) für die Belange der Aus- und Weiterbildung des Handwerks ein.

Für sein unermüdliches Engagement für das Handwerk ehrten ihn die Kollegen 2011 als Ehrenpräsidenten des BIV-OT und zeichneten ihn 2018 auf der OTWorld mit der Heine-Hessing-Medaille aus.