Der Ministerialrat a.D. Dr. med. Fritz Blohmke (1920 – 1993) bekam 1986 die Heine-Hessing-Medaille verliehen.
Geboren wurde der Facharzt für Orthopädie 1920 in Königsberg. Er diente im 2. Weltkrieg 1939 im Sanitätskorp und nach seinem Physikum 1941 im Sommer 1942 als Hilfsarzt in der Wehrmacht. Danach konnte er sein Studium fortsetzen und die Promotion im Februar 1945 an der Universität München ablegen.
In den folgenden Jahren arbeitete er als Assistenzarzt in orthopädischen Abteilungen verschiedener Kliniken. Im März 1952 übernahm er bis 1956 die Leitung der von ihm neu errichteten Orthopädischen Versorgungstelle Neumünster. In diesen vier Jahren arbeitete er eng mit Orthopädiemechanikern zusammen. Diese Erfahrungen waren auch für seine Tätigkeiten im Bundesministerium für Arbeit 1956 von unschätzbarem Wert.
Als Referent für orthopädische Versorgung in der Abteilung „Kriegsopferversorgung“ im Bundesministerium für Arbeit von 1956 bis 1966 gehörte zu seinen Aufgaben die Überarbeitung der Liste für Orthopädische Hilfsmittel für Kriegsbeschädigte, die sogenannte Bundesprothesenliste. Die Überarbeitung war notwendig, da die Preisliste seit 1937 nicht mehr aktualisiert worden war, und damit nicht die technischen und preislichen Entwicklungen zwischen 1937 und 1956 abbildete. Es folgten dreizehn Jahre – teils zäher – Verhandlungen zwischen dem Ministerium unter Federführung von Dr. Fritz Blohmke und dem Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT). Erst 1969 wurde die aktualisierte Bundesprothesenliste veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt war Fritz Blohmke bereits seit zwei Jahren Leiter des Referates „Orthopädische Versorgung und Versehrtenleibesübungen“ unter gleichzeitiger Ernennung zum Ministerialrat im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Im Februar 1980 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst des Ministeriums aus.
Fritz Blohmke erwarb sich auch als Mitglied des vom Handwerk gegründeten „Konstruktionsausschuss für Kunstglieder und Arbeitshilfen“ große Verdienste um die Orthopädie-Technik. Im Ausschuss arbeiteten Ärzte, Verwaltungsbeamte, Leiter von Orthopädischen Versorgungsstationen, Ingenieure und Orthopädie-Techniker gemeinsam an der Qualitätssicherung und -verbesserung von orthopädischen Hilfsmitteln.