„Mit Begeisterung für unsere Patienten“ – unter diesem Motto lud der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vom 25. bis 28. Oktober nach Berlin ein. Neben der Begeisterung für das jeweils eigene Fach ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern, Technikern und Therapeuten Voraussetzung für eine qualitätsgesicherte orthopädie(schuh)technische Versorgung der Patienten. In vier Themenclustern tauschten sich daher Mediziner, Orthopädie(schuh)techniker sowie Physio- und Ergotherapeuten zum Tag der Technischen Orthopädie (TTO) am 26. und 27. Oktober im Rahmen des DKOU auf Augenhöhe über neueste interdisziplinäre Versorgungskonzepte und -pfade aus
Wie weit der interdisziplinäre Dialog bereits fortgeschritten ist, zeigten Vorsitzende, Referenten und Experten im Publikum in den vier Sessions des gut besuchten TTO: „Orthopädietechnische Versorgung oder operative Rekonstruktion bei kongenitalen und erworbenen Defekten“, „Orthopädieschuhtechnik“, „Leitlinien und Versorgungspfade der Hilfsmittelversorgung im Alltag?“ und „Interdisziplinären Behandlung von Amputationen der unteren Extremität“.
TTO-Premiere für die Gesellschaft für Extremitätenverlängerung und ‑rekonstruktion e. V. (GEVR)
Zur 10. Ausgabe des TTO kooperierten die Veranstalter – der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT), die Vereinigung Tag der Technischen Orthopädie (VTO), die Initiative’93 und die Deutsche Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung (DGIHV) – erstmals mit der Gesellschaft für Extremitätenverlängerung und ‑rekonstruktion e. V. (GEVR). BIV-OT und GEVR gestalteten gemeinsam die Auftaktsession des TTO am 26. Oktober: „Orthopädietechnische Versorgung oder operative Rekonstruktion bei kongenitalen und erworbenen Defekten“ unter der Leitung von BIV-OT-Präsident Alf Reuter und Unfallchirurg Dr. med. Thomas Kern (Murnau).
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Patientenversorgung essenziell – Kompendien bilden Grundlage
Der VTO und der Zentralverband der Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) widmeten sich gemeinsam dem Thema „Orthopädieschuhtechnik“. Chair Frank Schievink, OSM (Hannover), organisierte zusammen mit Prof. Dr. med. Dipl. oec. Bernhard Greitemann, Technische Orthopädie und Rehabilitation (Bad Rothenfelde), die gleichnamige Session. Zu den besonderen Highlights gehörte die Vorstellung des druckfrischen Kompendiums der DGIHV „Qualitätsstandard im Bereich Fuß und Schuh“ durch Dr. Hartmut Stinus, der gemeinsam mit dem Orthopädieschuhmacher-Meister Michael Möller die Schriftleitung des Kompendiums innehatte.
Die dritte Session „Leitlinien und Versorgungspfade der Hilfsmittelversorgung im Alltag?“ unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Franz Braatz und Prof. Greitemann drehte sich um die Erstellung und Implementierung von Qualitätsstandards im Versorgungsalltag.
Die Anwendung von Qualitätsstandards unterstütze den Versorgungsablauf, zusätzlich müssten die Beteiligten „out oft he box“ denken. Darin waren sich die Vorsitzenden und Referenten den vierten und letzten Themenblocks „Interdisziplinäre Behandlung von Amputationen der unteren Extremität“ – eine Kooperation von BIV-OT und VTO – am Donnerstagmittag einig. VTO-Vorsitzender Prof. Dr. Frank Braatz und sein Stellvertreter und Referent Merkur Alimusaj die Expertenrunde an.